Lustige Weihnachtsgedichte: "Bescherung"

Das nächste Gedicht aus der Reihe lustige Weihnachtsgedichte trägt den Titel: "Bescherung" von Alfons Pillach. Da wir unsere Gedichtesammlung ständig erweitern, kannst du immer gerne wieder "einschauen" ;-)
Wir wünschen dir viel Freude mit unserer lustigen Gedichtesammlung und ein fröhliches Weihnachtsfest!

Bescherung

Manchmal macht man mit Verwandtschaft
unerfreuliche Bekanntschaft,
denn sie kommen oft als Gäste
am so schönen Weihnachtsfeste.

Bei der reizenden Ottilie
- und im Kreise der Familie -
trafen sich die Anverwandten,
Omas, Opas, Onkels, Tanten,
so wie eben jedes Jahr,
wenn es Heiligabend war.

Glücklich waren die Gesichter,
es erstrahlten Weihnachtslichter,
als beim Weihnachtsschmaus man saß
und fast wettkampfmäßig fraß.
Mit den vollgefressnen Bäuchen
ging’s dann zu den Weihnachtsbräuchen.

Man besah sich Baum und Krippe,
Tantchen sprach mit kesser Lippe:
“So wie euer Christbaum schaut,
ist er wieder mal geklaut!”
“Hör doch bitte auf zu lästern!”
schimpfte eine ihrer Schwestern.

Die Erwachsenen tranken Punsch,
dann war die Bescherung Wunsch,
und Ottilies liebes Männchen
stellte sich vors Weihnachtstännchen,
hat den Sohnemann beschert
und den Fratzen gleich belehrt:

“Dieses Jahr gibt es mal wieder
als Geschenk nur Weihnachtslieder
auf CD, mal was Normales.”
Darauf maulte dann der Bengel
mit unsäglichem Gequengel:
“Ich will etwas Digitales!”
Warf sich Oma in den Schoß,
heulte Rotz und Wasser los.

Oma Erna sprach: “Wie peinlich!
Seid ihr zu dem Jungen kleinlich!”
Und Ottilie, wie ein Hund,
bellte: “Oma, halt den Mund!”
Plötzlich frotzelte die Nichte:
“Euer Baum ist bloß ne Fichte!”
Und dann stänkerte Susanne:
“Nicht mal eine Nordmanntanne!”

Doch Ottilie rief sogleich:
“Wir sind nicht wie ihr so reich!”
Schließlich meinte noch der Schwager:
“Euer Christbaum ist so mager!”
Auch die Frau von Schwager Hans,
seine krasse Frau Anette,
sprach: “Es fehlt ne Lichterkette,
deshalb fehlt dem Baum der Glanz!”

Irgendwann war’s dann vorbei,
fast gab´s eine Rauferei.
Anfangs war der Spott nur Scherz,
doch dann stach er wie ein Schmerz.
Manchmal bringt auch der Humor
schlimme Streiterei hervor.
Und dann folgten Wut und Neid,
Missgunst und viel Herzeleid.

Zänkisch waren sie vereint,
und das Christkind hat geweint.
Ja, man hat sich auch beleidigt
und den eignen Stolz verteidigt.
Sonst war alles ganz normal,
nur ein bisschen asozial.

Leute höret die Belehrung:
Heiligabend ist Bescherung,
doch nicht immer unbeschwert,
manchmal leider umgekehrt.

Alfons Pillach

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