Weihnachtsgedichte: "Wunschzettel ganz privat"

Woraus bestehen die Wünsche zu Weihnachten? Was wünscht du dir aus tiefstem Herzen? Manchmal ist es sehr spannend und erkenntnisreich,  genauer darüber nachzudenken, so wie es Ruth Ursula Westerop mit diesem Gedicht getan hat:

Wunschzettel ganz privat

Ich wünsch mir einen Zwischenraum
für alles, was ich nicht getan
und einen Miniweihnachtsbaum
als Dämpfer für den Größenwahn.

Ich wünsch mir frisch gebacknes Brot
mit etwas Käse oder Wurst,
ein Gläschen Rotwein, doch zur Not,
schmeckt ja auch Wasser, hat man Durst.

Ich wünscht, dass man es nicht vergisst
beim weihnachtlichen Zelebrieren,
wie schmerzlich es für jene ist,
die einsam hungern oder frieren.

Ich wünscht, Rumsfeld, Chaney und Bush
würden zur Weihnachtszeit mutieren,
und als Kamel am Hindukusch,
den Rest des Lebens vegetieren.

Ich wünsche mir ein Parlament
aus Wahrheit und Gerechtigkeit;
nicht einen Ort, wo man verpennt
das Volksvertraun und Menschlichkeit.

Ich wünsche ja so viele Sachen,
die man jedoch nicht kaufen kann.
Sind Dinge, nur zum Selbermachen.
Wie wär’s fing man damit jetzt an?

Ich wünscht es gäbe einen Knall,
durch den die Welt endlich erwacht
und allen wünsch in jedem Fall
ich eine schöne Weihnachtsnacht.

Ruth-Ursula Westerop

"Wunschzettel ganz privat" - vorgetragen von Horst P. Schmidt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Horst P. Schmidt und Eckart Wedler für die Genehmigung zur Veröffentlichung dieses schönen Videos.


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